So langsam wird es unheimlich (gut) – Erste Herrenmannschaft behält die weiße Weste!
Die DJK Olympia Bottrop hat dank einer bärenstarken Leistung die weiße Weste in der Verbandsliga behalten und somit auch die Tabellenführung verteidigt. Beim in Bestbesetzung angetretenen TTC Union Mülheim behaupteten sich die Boyer in einem dreieinhalbstündigen hochklassigen Verbandsligaspiel denkbar knapp mit 9:7 und landeten den fünften Sieg im fünften Spiel. Dabei war die Mannschaft um die Mackenberg-Zwillinge mit großem Respekt nach Mülheim gereist. Denn nur im oberen Paarkreuz waren die Bottroper nominell besser besetzt. Im mittleren und unteren Paarkreuz waren in allen Einzeln die Akteure der Mülheimer höher eingestuft und favorisiert. Und nachdem sich Olympia in den Anfagnsdoppeln zum vierten Mal in dieser Saison einen knappen 1:2- Rückstand eingehandelt hatte, schien eine Fortsetzung der überraschenden Siegesserie sehr unwahrscheinlich.
Erneut konnten nur die Mackenberg-Zwillinge ihr Doppel für sich entscheiden. Hendrik Paskuda/ Kai Wilke und Patrik Bieletz/ Matthias Siebert unterlagen in fünf bzw. vier Sätzen. Die Einzel starteten dann mit zwei erhofften und dringend benötigten Einzelerfolgen der Mackenberg-Zwillinge Marvin und Sven. Dabei musste Marvin Mackenberg gegen den stark aufspielenden Langhanki in den Entscheidungssatz. Im mittleren Paarkreuz kam es zwischen dem Mülheimer Abwehrkünstler Christian Meisenburg und Patrick Bieletz zu einer phasenweise spektakulären Auseinandersetzung. Nach einer 2:1 Satzführung des olympischen Neuzugangs steigerte sich der Mülheimer von Ballwechsel zu Ballwechsel und parierte harte Angriffsbälle des wütend angreifenden Gästeakteurs. Am Ende setzte sich Meisenburg im Entscheidungssatz durch und sorgte so für den 3:3 Ausgleich. Hendrik Paskuda gelang gegen den saisonübergreifend in 16 Einzeln ungeschlagenen Mülheimer Dennis Webering der erste Überraschungs-Coup für die Boyer Gäste. Paskuda spielte phasenweise furios und setzte sich in vier Sätzen durch. Im unteren Paarkreuz konnte Olympia die knappe Führung verteidigen, da sich Kai Wilke nach einem 1:2 Satzrückstand bravourös zurückkämpfte und sich in einem sehenswerten Einzel am Ende verdient mit 11:4 im Entscheidungssatz durchsetzte. Matthias Siebert kämpfte sich gegen den unorthodox spielenden Mülheimer Brüger nach deutlichem Rückstand ebenfalls ins Spiel, verlor aber mit 1:3 Sätzen.
Der zweite Einzeldurchgang startete wie erhofft mit zwei weiteren Punkten der Mackenberg-Zwillinge. Beide ließen in ihren Einzeln keine Zweifel aufkommen und bauten durch ihre Dreisatzerfolge die Gästeführung auf 7:4 aus. Doch die Mülheimer waren sich ihrer nominellen Überlegenheit im mittleren und unteren Paarkreuz bewusst und gaben die Partie keineswegs verloren. Hendrik Paskuda spielte gegen den Abwehrspieler Meisenburg erneut sehr stark und führte mit 2:0 Sätzen. Doch wie schon in seinem Einzel gegen Patrick Bieletz wurde der Mülheimer immer sicherer und brachte die Angriffsschläge von Hendrik Paskuda in beeindruckender Manier zurück. Trotz eines aufopferungsvollen Kampfes und einer tollen Leistung musste Hendrik Paskuda seinem Kontrahenten am Ende gratulieren und den fünften Gegenpunkt seiner Mannschaft hinnehmen. Patrick Bieletz lieferte sich mit dem Mülheimer Dennis Webering einen wilden Schlagabtausch mit spektakulären Angriffsaktionen auf beiden Seiten. Patrick Bieletz hatte auch in seinem zweiten Einzel des Tages im Entscheidungssatz knapp das Nachsehen und konnte trotz eines starken Auftritts auch in seinem zweiten Einzel des Tages keinen Punkt für seine Farben beisteuern.
Beim Stand von nur noch 7:6 für Olympia kam den Einzeln im unteren Paarkreuz eine hohe Bedeutung zu. Dort fand auch Kai Wilke gegen den Mülheimer Brüger nur mühsam ins Spiel und gestaltete alle Sätze eng. Am Ende verlor er unglücklich in vier knappen Sätzen, so dass Mülheim den Rückstand aufgeholt hatte. Matthias Siebert, der in den letzten Wochen etwas seiner Form hinterher gehinkt war, agierte gegen den klar favorisierten Mülheimer Deuble von Anfang an hochkonzentriert. Nachdem er sich beim Stand von 1:1 Sätzen den dritten Satz in einer nervenaufreibenden Verlängerung mit 16:14 sichern konnte, ließ er sich unter der lautstarken Unterstützung seiner Mannschaftskollegen die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und brachte seine Mannschaft dank eines eher unerwarteten Einzelerfolges mit 8:7 in Führung. Im Abschlussdoppel feuerten sich die Mackenberg-Zwillinge und die Mülheimer Kombination Langhanki/ Webering die Bälle spektakulär um die Ohren. Marvin Mackenberg beendete das enge und hochklassige Doppel mit einem unerreichbaren Rückhandblock gegen die Laufrichtung und löste nach exakt dreieinhalb Stunden wahre Jubelstürme bei seiner Mannschaft und große Enttäuschung bei den Mülheimer Gastgebern aus. Mannschaftskapitän Matthias Siebert sprach hinterher von einer starken Leistung und einem dennoch glücklichen Ausgang aus Sicht von Olympia. Sven Mackenberg hingegen machte statt des Glücks einen anderen Faktor aus, der in dem knappen und hochklassigen Spiel den Aussschlag gegeben haben könnte: „Nominell sind die Mülheimer breiter und ausgeglichener besetzt als wir. Wir haben uns heute in den engen Spielsituationen großartig unterstützt und uns gegenseitig Sicherheit gegeben. Ich habe das Gefühl, diese mannschaftliche Geschlossenheit hat uns heute den Sieg gebracht.“ Ob Glück, starke Form oder mannschaftlicher Zusammenhalt der Grund für die unheimliche Serie ist, kann nicht abschließend geklärt werden. Olympia thront jedenfalls auch nach fünf Spieltagen an der Tabellenspitze der Verbandsliga. Eine Zielkorrektur ist für Hendrik Paskuda dennoch kein Thema: „Wir sind in die Saison gestartet, um den Abstieg zu vermeiden. Wir brauchen noch mindestens zwölf Punkte, um dieses Ziel sicher zu erreichen. Wir werden alles versuchen, um dieser Marke in der nächsten Woche noch etwas näher zu kommen.“ Dann trifft Olympia im letzten Spiel vor der Herbstpause in eigener Halle auf den Anrather TK RW. Die Willicher stehen zwar derzeit nur auf Platz 6 der Tabelle, haben aber erst zwei Spiele ausgetragen. In diesen Spielen haben sie zwei Siege eingefahren, so dass es am Samstag um 18:30 Uhr in der Turnhalle der ehemaligen Körnerschule zum Aufeinandertreffen zweier verlustpunktfreier Teams kommt.
Bildquellen
- Sven/Marvin: Heinrich Jung/FUNKE Foto Services | All Rights Reserved
- Herren I 2019/2020 VR Header: Heike Paskuda | All Rights Reserved